Einen postgradualen Studiengang zum Informationsrecht und der Rechtsinformation bietet die Universität Wien an. Neben juristischem Fachwissen werden auch technischen Grundlagen gelehrt. Dabei wird auf eine Kooperation der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien mit Wirtschaftsunternehmen und juristischen Praktikern zurückgegriffen. Die Absolventen bekommen den akademischen Grad „Master of Laws“ verliehen.
Update, 25.8.2013: Der Studiengang wurde gerelauncht und heißt mittlerweile „Informations- und Medienrecht”. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Uni Wien.
Rechtsgebiete
Unterricht werden folgende Rechtsbereiche:
• Telekommunikationsrecht
• Urheberrecht
• Wettbewerbsrecht
• Recht des E-Commerce
• Datenschutzrecht
• Strafrecht
Für nicht-österreichische Studierende von Bedeutung: Es werden über das österreichische Recht hinaus auch Rechtsvergleiche und europarechtliche Fragen einbezogen.
Im technischen Bereich geht es um Informatik, Netzwerktechnik, Probleme des WWW oder der Aufbau und die Funktion juristischer Datenbanken, sowie nicht EDV- und internetgestützte Informationskanäle. Die Ausbildung beinhaltet auch wirtschaftliche, soziologische, theoretische und psychologische Fragen des Informationswesens
Studienverlauf
Das Studium dauert ein Jahr. Von Anfang Oktober bis Ende Juni findet Unterricht statt. Danach bleien 3 Monate Zeit um ein Praktikum zu absolvieren und eine Masterarbeit anzufertigen. Unter der Woche wird der Unterricht erst ab 17 Uhr abgehalten und findet auch samstags statt. Ab dem kommenden Semester soll es einen freien Abend pro Woche und ein freies Wochenende pro Monat geben. Hierdurch soll die Möglichkeit geschaffen werden, berufsbegleitend zu studieren.
Kosten
Die Studiengebühren betragen 8.500 €. Allerdings gibt es einen „Frühbucherbonus“: Interessenten, die bis zum 15. Mai ihre Bewerbung eingeschickt und bei der Bewerbung Erfolg haben, bekommen 500 € erspart. Es gibt auch einige Förderungsmöglichkeiten, über die Stipendien erhalten werden können. Zum Beispiel gibt es das Stipendium der Tageszeitung „Die Presse“, welches die Lehrgangskosten vollständig deckt. Es wird an die/an den bestqualifizierten Bewerber vergeben.
Studienvoraussetzungen
Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften. EDV-Kenntnisse die über Anwenderwissen herausgehen sind günstig, aber keine Zulassungsbedingung. An deutsche Studierende werden die gleichen Anforderungen gestellt, Voraussetzung ist also ein erstes juristisches Staatsexamen. Im aktuellen Lehrgangsjahr studieren momentan 2 Deutsche Absolventen.
Bewerbung
Bewerbungsschluss ist der 30. Juni. Bis dahin sollten Lebenslauf, ein Nachweis des Studienerfolges, eine Kopie der Sponsion-/Promotionsurkunde, ein Motivationsschreiben und unter Umständen Nachweise über Vorbildung und/oder Interesse an den im Lehrgang behandelten Themen an das Institut abgesandt worden sein. Jährlich werden etwa 20 Studierende zu dem Studium aufgenommen. Die Auswahl wird anhand der schriftlichen Bewerbung eines mündlichen Bewerbungsverfahrens getroffen. Wichtige Kriterien sind juristische und technische Zusatzqualifikationen, wissenschaftliche und sonstige Zusatzqualifikationen sowie Berufserfahrung und Soft Skills.
Besonderheiten
Als Besonderheit des Wiener Studiengangs können die Veranstaltungen betrachtet werden, die neben der Ausbildung angeboten werden. So gibt es monatlich einen „Jour Fixe“, also Podiumsdiskussionen zu aktuellen Problemen, die einen Bezug zum Studium aufweisen. Außerdem werden „IT-Business-Gespräche“ angeboten, bei denen die Studierenden mit Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft in Kontakt kommen.
Da der Lehrgangsleiter Prof. Dr. Nikolaus Forgè³ auch an der Universität Hannover unterrichtet, kann dort ein Auslandssemester verbracht werden (siehe LL.M. zum IT-Recht in Hannover).