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Zerstört Google Earth die Privatsphäre?

Quelle: Der Bundesinnenminister hat es in den letzten Tagen nicht leicht: Von allen Seiten hagelt es Kritik an den geplanten Bundestrojanern. Nun erfährt er Unterstützung von Roland Tichy, dem Chefredakteur der Wirtschaftswoche:

„Hier werden wenigstens noch die Rituale des Rechtsstaats beachtet.“

Aber:

„(…) die eigentliche Bedrohung unserer Privatsphäre erfolgt vom Internet selbst und durch seine leichtsinnigen Benutzer.“

Vor allem Google Earth ist ihm dabei ein Dorn im Auge. Diese Software verknüpft Satelliten- und Luftbilder mit Geodaten. Diese Bilder werden in immer kürzeren Abständen aktualisiert. Außerdem können auch Privatpersonen Fotos von Straßenzügen und Häusern online zur Verfügung stellen. Für viele deutsche Städte werden diese Bilder mit einer Auflösung von 10 cm pro Pixel angezeigt: Einzelne Menschen sind erkennbar.
Besonders heiß diskutiert wird der sog. „street view“ – also eine detailgenaue Straßenansicht aus der Perspektive eines Fußgängers. Dieser „street view“ ist interaktiv gestaltet. Der Nutzer kann sich an einzelne Elemente heran zoomen, sich um 360° drehen oder „weitergehen“. Und sogar Live-Bilder sollen irgendwann möglich sein. Dazu könnten Webcams und Überwachungskameras genutzt werden. In Verbindung mit GPS lassen sich bei Google Earth schon jetzt Fahrzeuge oder Personen in Echtzeit überwachen. Das alles könnte Google eine erneute Nominierung für den Big Brother Award einbringen.

Zum Video mit Roland Tichy.
Roland Tichy in der Wirtschaftswoche.
Und so äußerte sich der Erfinder John Hanke zur Kritik.
Das Thema beschäftigte auch die Blogsprechstunde.
Informationen zum Thema im GoogleWatchBlog.

, Telemedicus v. 05.09.2007, https://tlmd.in/a/388

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