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„Wir sind schon nackt“: Simitis über Bodyscanner

Noch vor wenigen Wochen wurden sie von Schäuble als „Unfug“ abgelehnt, nun sollen sie doch von der Bundespolizei getestet werden: Die Rede ist von den sog. „Nackt-Scannern“. Die EU-Kommission möchte diese Geräte an Flughäfen einsetzen; sie durchleuchten Personen mittels Terrahertz-Strahlen bis unter die Kleidung. Dadurch werden nicht nur versteckte Gegenstände sondern auch Körperkonturen sichtbar. Das Deutschlandradio hat Prof. Spiros Simitis von der Universität Frankfurt zum Einsatz solcher Scanner interviewt. In dem Beitrag erklärt er u.a., worin genau die Grundrechtsverletzung dabei liegt:

Was gegen die Menschwürde verstößt, ist, dass ein Bild von Ihnen produziert wird, das mit Ihrem Aussehen, mit Ihrer Person nicht mehr vereinbar ist und dass man dieses Bild immer wieder produziert, ohne Sie vorher gefragt zu haben und ohne Ihnen die Möglichkeit zu geben, etwas dagegen zu sagen.

Ansonsten kann der Datenschutzexperte die Aufregung um solche Apparate nicht verstehen. Schließlich seien wir schon alle dadurch „nackt“, dass es kaum Daten über uns gebe, die nicht gesammelt werden. Damit seien sie nur Teil eines Prozesses, den man ingesamt nicht hinnehemen dürfe.

Zum Interview im Deutschlandradio.

, Telemedicus v. 03.12.2008, https://tlmd.in/a/1063

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