DNS-Sperren sollen nach dem Willen der Bundesregierung zum Kampf gegen kinderpornographische Seiten im Internet eingesetzt werden – doch das wird nichts nützen: Wer will, kann sich für Ermittler im Netz unsichtbar machen. Wie das geht, das erklärt der Artikel „Adressen mit Wartezeit” in der Süddeutschen Zeitung:
„Kaum ein Online-Krimineller ist heute noch so dumm, seine illegalen Geschäfte von einem Rechner aus zu erledigen, der ihm zugeordnet werden kann. Benutzt werden dazu vielmehr Netze aus sogenannten Bots. […] Damit die Botnetze unerkannt agieren können, ändern sie kurzfristig über ein vorher festgelegtes Programm den Eintrag im Domain-Name-Server. Die Methoden dafür heißen „Fast Flux” und „Fast Double Flux”.”
Solche häufigen Adressänderungen machen Webseiten quasi unauffindbar. Mit einer einfachen Wartezeit-Regelung könnte die ICANN solche Machenschaften unterbinden. Doch bisher konnte eine entsprechende Regelung noch nicht durchgesetzt werden.