“Unguter Beigeschmack“
Der Nachrichtensender N24 sieht sich laut epd mit dem Vorwurf konfrontiert, den Irak-Krieg verherrlicht zu haben. Gegenstand der Beschwerde, die der zuständigen Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) vorliegen soll, sei die TV-Dokumentation „Apache – Kampfhubschrauber im Einsatz“. Diese könnte laut BLM ein für jüngere Zuschauer „entwicklungsbeeinträchtigendes Angebot“ sein. Die Medienanstalt werde den Fall daher zur Beratung in die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) einbringen.
Inhalt und Gestaltung von Dokumentationen mit kriegsgeschichtlichen bzw. kriegstechnischen Inhalten seien zwar in der Regel unbedenklich: „Wir sehen darin keine Verherrlichung von Krieg bzw. Gewalt“, so die Landesmedienanstalt. Es gäbe jedoch Sendungen, die einen deutlichen Enthusiasmus für moderne Militär-Technologie zeigten. Da es sich um Kriegsgerät handele, das „letztlich zum Töten gebaut und verkauft“ werde, bleibe „ein unguter Beigeschmack“, so ein BLM-Sprecher.
N24 wies gegenüber dem epd die Kritik umgehend zurück. Eine redaktionelle Qualitätskontrolle vor Ausstrahlung der Dokumentationen (bei denen es sich in der Regel um eingekaufte „Lizenzware“ amerikanischer oder britischer TV-Produzenten handelt) würde kriegsverherrlichende Beiträge verhindern. Laut N24-Sprecher Thorsten Pütsch habe N24 auch keine Hinweise darauf, dass das US-Verteidigungsministerium Pentagon einige TV-Filme über US-Militärtechnik kofinanziert habe, um so für ein gutes Image zu sorgen. Allerdings sei es branchenunüblich, einen TV-Lizenzhändler oder Produzenten nach einer etwaigen Zuzahlung des Pentagon zu fragen.