Die Technik überlisten um grenzüberschreitende Informationsfreiheit zu gewährleisten: das ist der Antrieb des Chaos Computer Clubs.
Der seit 26 Jahren existierende Verein, zu dessen Mitgliedern viele Hacker zählen, traf sich letztes Wochenende zu einem internationalen Sommercamp in Brandenburg. Das zeltlagerähnliche, aber technisch hochwertig ausgestattete Treffen bestand aus Workshops, Vorträgen und Diskussionen. Die Aktivitäten der Campbesucher bewegen sich oft am Rande der Legalität, nicht zuletzt aufgrund der immer strenger werdenden Gesetze vor allem im Bereich der Überwachung:
Aus einer Einwegkamera, deren Blitzkondensator und einer selbst zusammen gewickelten Spule hat Starbug einen Biometriechip-Killer gebaut. Der besteht vor allem aus Klebeband, hat nur ein paar Euro gekostet und eine halbe Stunde Zeit. Einmal draufdrücken und der Chip, der Gesicht und Fingerabdrücke des Passinhabers speichert und dessen Entwicklung sich das Innenministerium Millionen kosten ließ, ist hinüber.
Nicht alle Camp-Besucher nehmen es wie Starbug in Kauf, durch solche Tricks zugunsten der Freiheit eine Ordnungswidrigkeit zu begehen. Viele fühlen sich kriminalisiert, sodass das Interesse der Computerspezialisten an der rechtlichen Entwicklung wächst.
Mehr zu dem „Chaos Communication Camp“ in einem Artikel in der Zeit.