Anfang Dezember hat das Projekt openjur.de das Licht der Welt erblickt. Ziel des Projektes ist der Aufbau einer umfassenden freien Datenbank für Gesetze und Urteile. Auch eine Kommentierung der wichtigsten Gesetze soll folgen.
Bisher sind noch sehr wenige Inhalte eingestellt, das Projekt ist immerhin erst wenige Tage alt. Das soll sich jedoch bald ändern. Initiator Benjamin Bremert arbeitet derzeit daran, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der Openjur tragen soll. Der Verein soll vor allem auch formal belegen, dass es sich bei Openjur nicht um eine kommerzielle Plattform handelt. Denn bei der Planungsphase hat Benjamin erstaunliche Erfahrungen mit deutschen Gerichten machen müssen. Auf abgemahnt.com erzählt er:
Mittlerweile kommt es mir jedenfalls so vor, als seien Urteilstexte der heilige Gral eines jeden OLG […]. Ein Richter aus den nordöstlichen Gefilden der Bundesrepublik unterstellte mir gar, dass ich aus dem Projekt ja eh eine kommerzielle Sache machen wolle, da es niemanden gäbe der umsonst arbeite und die Kosten in Höhe von € 2,50 pro Urteile eh für jedermann bezahlbar sein sollten – das Argument, dass es sich hierbei um ein nicht-kommerzielles Projekt handele ließ er aber nicht gelten, da man dort schließlich auch Kosten (Hardware und die aufgewendete Zeit mit Entwicklung der Plattform sowie Pflege der Inhalte) habe und die zusätzlichen Kosten der Urteile seines OLG nicht weiter ins Gewicht fallen würden.
Ein Verein soll helfen, auch skeptischen Gerichten deutlich zu machen, dass die Urteile nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden sollen. Bis dahin ist Openjur auf freie Quellen und Einsendungen angewiesen. Demnächst soll es auch die Möglichkeit geben, direkt eigene Inhalte einzustellen.
Das Projekt ist ehrgeizig und es wird sicherlich nicht einfach, in absehbarer Zeit eine solch umfassende Datenbank aufzubauen. Wer Openjur unterstützen möchte – sei es durch Urteile oder bei der Gründung des Vereins – kann sich an Benjamin Bremert wenden.