Freie Lizenzen wollen nicht so recht in unser bisheriges Urheberrechtssystem passen. Insbesondere bei der Rechtewahrnehmung sind viele Fragen noch nicht geklärt: Kann man auch solche Werke bei einer Verwertungsgesellschaft anmelden, die unter GPL oder Creative Commons lizenziert sind? Welche Regeln gelten dafür bei der GEMA und VG Wort? Wikipedia-Artikel werden ständig von vielen verschiedenen Autoren verändert und ergänzt – wie soll hier eine Ausschüttungspraxis aussehen? Antworten darauf gibt Mathias Schindler (Wikimedia Deutschland e.V.) in einem Interview auf dem KoopTech-Blog. Ein Aspekt dieses Themas dürfte in allernächster Zukunft sehr interessant werden; nämlich dann, wenn die VG Wort die Interessen ihrer Mitglieder – wie angekündigt – gesammelt in dem Google-Booksearch-Deal vertreten wird:
„[Die VG Wort] will darum entweder den Wahrnehmungsvertrag ändern oder behaupten, dass der bestehende Wahrnehmungsvertrag es erlaubt, im Namen der Autoren Google zu untersagen, die Werke in Google Booksearch zu lassen. In beiden Fällen wäre es mit dem Konzept von frei lizenzierten Werken unvereinbar. […] Meiner Ansicht nach braucht die VG Wort dazu noch mal das Okay des Urhebers. Und das darf keine Werke betreffen, die eine weitere Nutzung zulassen. Solange Google CC-lizenzierte Werke lizenzkonform nutzt, ist das ja kein Problem.“