Kultursstaatsminister Bernd Neumann hat sich für eine Erhöhung der urheberrechtlichen Geräteabgaben ausgesprochen. Diese Gebühren werden vom Staat als zusätzliche Abgabe auf Geräte erhoben, die dazu dienen, urheberrechtlich geschützte Werke zu kopieren – z.B. Farbkopierer oder CD-Brenner. Die genaue Höhe der Abgaben war in der Vergangenheit immer wieder scharf umstritten, da sich einerseits die IT-Industrie und ihr Branchenverband BITKOM gegen erhöhte Geräteabgaben zur Wehr setzt, auf der anderen Seite aber die Verwertungsgesellschaften ebenso engagiert für eine solche Erhöhung lobbyisieren.
Neumann, der neben seinem Amt als Kulturminister auch Mitglied des ZDF-Fernsehrates ist, bezieht damit eine deutliche Position in der Auseinandersetzung um die Geräteabgaben. Ob dies auch auf die derzeitig laufenden Verhandlungen zum „zweiten Korb“ zum UrhG noch Einfluss haben wird, kann im Moment nicht abgeschätzt werden.
Einen etwas innovativeren Ansatz vertritt demgegenüber Bleed auf seinem Blog bei DE:BUG. Sein Vorschlag: eine Urheberrechtsabgabe auf DSL-Anschlüsse.
Eine Urheberrechtsabgabe auf DSL-Anschlüsse (2005 waren es ca. 10 Millionen) würde sich auf magere 3 Euro im Jahr belaufen.
Richtig, 0,25 Cent im Monat zusätzlich und für jegliche neue Idee die man im Netz hätte, für Podcasts und all das andere müsste man sich nur noch mit der IFPI rumärgern. Allein der Wegfall von Anwaltskosten und Bürokratieaufwand dürfte der GEMA sogar noch die ein oder andere Zusatzmillion bringen. Und eine Einkommens-Steigerung für die nächsten Jahre wäre auch noch vorprogrammiert (ergo müsste man nicht ständig nachbessern), denn DSL-Anschlüsse boomen nach wie vor.
Sehr lesenswert ist auch die Diskussion zu dem Eintrag. Unter anderem melden sich auch Johnny Häusler (Spreeblick, Trackback) und Tim Renner (ehemaliger Universal Deutschland-Chef, heute Motor Music) zu Wort.