Die Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft” verspricht, nicht nur die öffentlichkeitswirksamste, sondern auch die öffentlichste aller Zeiten zu werden. Nicht nur die Parlamentarier selbst, sondern auch fast alle der berufenen Sachverständigen sind absolute Kommunikationsprofis – und diese Fähigkeit werden sie auch brauchen können, denn die (Netz-) Öffentlichkeit verfolgt die Entwicklung bisher mit großem Interesse. Dass man bei der Kommission nicht vorhat, jahrelang in verschlossenen Räumen Papierstapel zu wälzen, zeigen zwei interessante Stellenausschreibungen des Bundestags.
Der Bundestag sucht zum einen einen Online-Redakteur. Die Stellenausschreibung zeigt, wo der Zug hingeht:
Aufgabenbeschreibung
– Redaktion, Administration und Moderation des Online-Auftritts der Enquete-Kommission
–Redaktionelle Arbeiten für die Enquete-Kommission
– Mitarbeit bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der eingerichteten Webseite der Enquete-Kommission
– Bearbeitung der anfallenden Korrespondenz einschließlich der Bürgeranfragen sowie Entwurf von Vorlagen und Briefen für den VorsitzendenAnforderungsprofil
– Mehrjährige Berufserfahrung als Online-Redakteur, vorzugsweise in einer politischen Online-Redaktion
– Mehrjährige Erfahrung in der Redaktion, Administration und Moderation politischer Foren
– Fundierte Kenntnisse netzpolitischer Themen
– Ausgeprägte Kenntnisse des E-Government, der E-Demokratie und der Netzpolitik
– Ausgeprägte Erfahrung im Umgang mit Content- Management-Systemen
– Sehr gute Kenntnisse des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland sowie Sensibilität für politische Zusammenhänge
– Überdurchschnittliche Fähigkeit, präzise und verständliche Texte zu formulieren
– Organisationstalent sowie Verhandlungsgeschick
– Hohe Belastbarkeit und die Bereitschaft, auch unter Zeitdruck zu arbeiten
Offenbar plant man bei der Enquête-Kommission, die eigene Arbeit umfangreich publizistisch darzustellen. Und offenbar plant man auch , die Kommunikation rückkanalfähig zu machen – das zeigen die Verweise auf „politische Foren”, „Bürgeranfragen” und „E-Demokratie”.
Die zweite ausgeschriebene Stelle ist die eines wissenschaftlichen Mitarbeiters, und zwar ausschließlich der „Fachrichtung Betriebs- bzw. Volkswirtschaft”. Die Anforderungen:
Aufgabenbeschreibung
– Erledigung wissenschaftlicher Arbeiten für die Enquete-Kommission sowie Erteilung wissenschaftlicher Auskünfte
– Inhaltliche Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Sitzungen sowie der Anhörungen und Obleutegespräche der Enquete-Kommission
– Erstellung von Tagesordnungen, Sprechzetteln und Sitzungsprotokollen sowie Entwurf der Berichte und Beschlussempfehlungen
– Bearbeitung der anfallenden Korrespondenz einschließlich der Bürgeranfragen sowie Entwurf von Vorlagen und Briefen für den Vorsitzenden
– Kontakt zu VerbändenAnforderungsprofil
– Hervorragende und umfassende Fachkenntnisse in den von der Enquete-Kommission gemäß Einsetzungsbeschluss zu bearbeitenden Themenfeldern Wirtschaft und Umwelt
– Sehr gute Kenntnisse der Auswirkungen der Entwicklung großer globaler Internetkonzerne, insbesondere auf die Allgemeinwirtschaft
– Ausgeprägte Kenntnisse des E-Government, der E-Demokratie und der Netzpolitik
– Ausgezeichnete Kenntnisse im Einsatz und in der Anwendung moderner Informationstechniken, des Internets und der neuen Medien
– Sehr gute Kenntnisse des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland sowie Sensibilität für politische Zusammenhänge
– Gründliche Kenntnisse der parlamentarischen und ministeriellen Organisationsstrukturen und Abläufe
– Überdurchschnittliche Fähigkeit, präzise und verständliche Texte zu formulieren
– Organisationstalent sowie Verhandlungsgeschick
– Hohe Belastbarkeit und die Bereitschaft, auch unter Zeitdruck zu arbeiten
Bemerkenswert finde ich an dieser Ausschreibung, dass sie sich ausschließlich an Wirtschaftswissenschaftler richtet. Ob das einer parlamentarischen Proporzregel folgt oder von den Kommissionsmitgliedern so veranlasst worden ist, ist mir nicht bekannt.
Aktuell sind für die Enquête-Kommission keine weiteren Stellen ausgeschrieben. Ob das daran liegt, dass keine weiteren Stellen zu besetzen sind, oder ob es andere beratende Mitarbeiter schon gibt (z.B. Juristen), ist mir ebenfalls nicht bekannt.
Stellenausschreibung für die Stelle „Online-Redakteur“.
Stellenausschreibung für die Stelle „Wissenschaftlicher Mitarbeiter“.