Die FAZ meldet, dass Google auch die Inhalte der Bayerischen Staatsbibliothek in den Index seiner Buchsuche aufnehmen wird. Dies wäre das erste Mal, dass auch größere Bestände deutschsprachiger Literatur in die Buchsuche der Suchmaschine aufgenommen werden. Dabei sollen aber nur Bücher einbezogen werden, die bereits gemeinfrei geworden sind, also keinen urheberrechtlichen Schutz mehr genießen: in Deutschland gem. § 64 UrhG siebzig Jahre nach dem Tod des Autors.
Die Buchsuche von Google ist stark umstritten: Autorenverbände und Verlage kritisieren, Google würde fremde Inhalte vereinnahmen, um die eigenen Suchergebnisse aufzuwerten. Der Suchmaschinenbetreiber sah sich deshalb auch immer wieder teuren Sammelklagen gegenüber, die die Verletzung von geistigen Schutzrechten geltend machten. Auch aktuell macht wieder das Gerücht die Runde, Microsoft suche Verbündete unter den Verlegern, um gegen Google vorgehen zu können.
Trotz aller Widerstände ist es Google aber gelungen, Kooperationen mit wichtigen amerikanischen Bibliotheken zu erreichen: So digitalisierte das Unternehmen Buchbestände von unter anderem der University of Michigan, der Harvard University, der Stanford University, der New York Public Library und der Oxford University. Die Bayerische Staatsbibliothek ist aber die erste deutschsprachige Bibliothek, die mit Google kooperiert.
Die Buchsuche ist dabei so aufgebaut, dass die digitalisierten Bücher, so weit sie gemeinfrei geworden sind (bzw. nach amerikanischem Recht, der „public domain“ angehören), vollständig abrufbar sind, also Seite für Seite gelesen werden können. Bücher, die noch urheberrechtlich geschützt sind macht die Suchmaschine nur in kleinen Ausschnitten („Snippets“) zugänglich. Google bemüht sich jedoch, mit Verlegern zu Kooperationen zu kommen, damit diese auch komplette Bücher zur Verfügung stellen.
FAZ: Staatsbibliothek lässt Bestände von Google erfassen
Sehr lesenswert: „Copyright Jungle“, Columbia Journalism Review.