Sind wissenschaftliche oder technische Informationen, die mit den Mitteln des Steuerzahlers in öffentlichen Institutionen oder aufgrund staatlicher Projektförderung erarbeitet wurden, ein freies Gut?
Oder sind sie „ein wirtschaftliches Gut, eine Ware, die als Informationsprodukt oder -dienstleistung hergestellt, gehandelt und verkauft wird, also einen Markt besitzt“?
Wenn für den Endnutzer der Zugang unentgeltlich sein soll, wer erbringt dann die Dienstleistung, dass dieses Gut in ausreichender Qualität zur Verfügung steht und stellt die für die Präsentation, Erschließung und Bewahrung dieser Informationen benötigte Infrastruktur bereit, die sich ja irgendwie refinanzieren muss?
Diese Fragen wirft Richard Sietmann (Wissenschaftsjournalist) in der Einleitung zum UNESCO-Handbuch über Open Access auf – Fragen, die in den gesammelten Beiträgen von Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beantwortet werden sollen. In den folgenden fünf Kapiteln werden Grundlagen erläutert und verschiedene Open Access–Modelle vorgestellt. Darüber hinaus befasst sich der Band auch mit spezifischen Fragen bezüglich der Umsetzung dieser Modelle sowie mit politischen Perspektiven und gewährt einen Überblick über den internationalen Kontext.