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Europäische Kommission prüft Googles Doubleclick-Deal

Die Europäische Kommission unterzieht die Übernahme des Online-Werbevermittlers DoubleClick durch Google einer näheren Überprüfung. So entschied das Gremium vergangenen Dienstag abschließend im Vorprüfverfahren. Mit einem Gebot von 3,1 Millarden US-Dollar hatte Google im April die Bieterschlacht um DoubleClick gewonnen. Jetzt muss sich das Unternehmen wohl noch mindestens bis zum 2. April 2008 gedulden, bis es seine Vorherrschaft im Bereich der Online-Werbung durch die Fusion festigen kann.
Als Grund für den Einstieg in das Hauptverfahren gibt die Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken an: Google beherrscht durch sein Internetportal schon jetzt den Markt für kontextsensitive Werbeeinblendungen bei Suchanfragen. DoubleClick hat sich mit der Schaltung von Werbebannern im Internet einen Namen gemacht. Durch die Übernahme könnte Google den Markt für Online-Werbung nun monopolisieren. Zusammen hätten die Unternehmen einen Marktanteil von ca. 80%. Die Kommission will daher insbesondere prüfen, ob sich DoubleClick ohne die Fusion zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Google hätte entwickeln können.

Schon im Mai hatte die US-Wettbewerbsbehörde FTC ein Prüfverfahren eingeleitet; im September beschäftigte sich dann auch der zuständige US-Senatsausschuss mit dem geplanten Zusammenschluss. Nachdem zusätzlich noch datenschutzrechtliche Bedenken bei der Verschmelzung der Kundendatenbanken laut wurden, erscheint die bisher größte Internet-Übernahme der Geschichte mehr denn je fraglich. Für Google bedeutet jedoch schon diese vorübergehende Hemmung eine empfindliche Schwächung im Kampf mit Microsoft um den lukrativen Online-Werbemarkt.

Pressemeldung der Europäischen Kommission.

, Telemedicus v. 17.11.2007, https://tlmd.in/a/517

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