In Schweden herrscht seit knapp drei Jahrhunderten das so genannte Öffentlichkeitsprinzip: vor allem staatliches Handeln soll dem Bürger transparent sein. Zugriffsmöglichkeiten bestehen aber auch auf private Daten – zunehmend vereinfacht durch die Informationsbereitstellung im Internet. Dies stößt auf Kritik bei Datenschützern und Besorgnis bei Bürgern.
„Der höchste Datenschützer in der schwedischen Regierung, Göran Lambertz, lässt die Rechtmäßigkeit eines Online-Angebots prüfen, das mit vertraulichen Daten Geschäfte macht. […] Die Seite ratsit.se bietet gegen Bezahlung Informationen über Firmen und Privatpersonen. Der Blick in die Steuererklärung der Nachbarn ist kein Problem, Unternehmen können prüfen, ob ihre Kunden kreditwürdig sind. Lambertz vermutet: Die Aktivitäten von ratsit.se verstoßen gegen das Datenschutzgesetz und fallen nicht unter das schwedische Öffentlichkeitsprinzip.“
„Einblick beim Nachbarn – Datenschutz in Schweden“ bei der Süddeutschen Zeitung.